Noch 20 Tage bis zum Start meines großen Abenteuers

Trainingspause in Batumi

Vorfreude hin, Vorfreude her. Es wird kein Spaziergang werden, den ich mir da vor die Brust geklebt habe. 50 Kilometer am Tag, an jeden Tag! Sehr ambitioniert…

Nimmst Du Dir da nicht etwas viel vor? Warum machst Du das? Wozu?

Naja, das frag ich mich ja manchmal auch, wenn ich am Meer entlang laufe und versuche, in gleichmäßigem Tempo und mit kraftschonender Technik nicht allzu viel zu schwitzen. Im Frühsommer in subtropischen Breiten!

Schaffst Du Das denn? Von Georgien bis Deutschland?

Überall, hinter jedem Busch, unter jedem Tisch, in jedem Blick können sich Zweifler verstecken und die kommen auch immer dann aus der Grasnarbe gekrochen, wenn ich gut drauf bin, ein gutes Gefühl habe, einen mentalen Flow verspüre.

Schaff ich es denn, frag ich mich dann schon selbst. Falsch! Schon sich die Frage zu stellen, ist ein Fehler. Klar schaffe ich das. Und natürlich ist es ambitioniert. Und wenn es das nicht wäre, würde ich es nicht machen. Ringelpiez mit Anfassen kann jeder.

Im Jahr 2007 bin ich in elf Tagen 685 Kilometer von Bischkek nach Osch gelaufen. Und als ich mich hinauf auf den TooAshu Pass quälte, überholte ich eine Pferdeherde mit mehreren kirgisischen Cowboys. Verdutzt schauten sie mich an und der Älteste fragte, ob das die Vergewaltigung eines gesunden Körpers sei. Sie lachten über mich, aber irgendwie mit Bewunderung. Oder Verwunderung? Egal!

Wieso musst Du Dich quälen. Und Überall fehlt die Frage nach Deinem Alter, die aber meistens hinter der Stirn des Sprechers zu leuchten scheint.

Ja, ich quäle mich. Freiwillig. Und das ist keine Qual. Und nein, ich bin kein Masochist…

Kategorien: Martin's Logbuch