KaPost-Herausgeber Rainer Kaufmann begleitete Martin Fluch auf dem zweitägigen Prolog vom Goderzi-Pass ans Schwarze Meer

Folgende Geschichte sein allen Zweiflern, zu denen ich gelegentlich auch gehörte, hinter die Ohren geschrieben: Martin Fluch, der Masochist, ist mehr Realist, als wir alle uns denken können. Am Abend vor dem Start am Goderzi-Pass wollte ich ihm noch sagen, dass sein Plan, in zwei Tagen am Schwarzen Meer zu sein, kaum gelingen wird. Ich habe es sein lassen, Gott sei Dank. Denn an den beiden folgenden Tagen, Freitag und Samstag, belehrte er mich – und damit wohl viele andere – eines Besseren. Der Kerl muss ein Vieh sein, schrieb ich abends noch ein paar wenigen persönlichen Freunden von ihm und mir. Denn obwohl er auf dem mehr als nur holprigen Weg vom Goderzi-Pass schon nach 100 Metern zum ersten Mal das Gleichgewicht verlor und gestürzt war, schafte er die anspruchsvolle Strecke von 74 Kilometern zum Übernachtungsquartier im Städtchen Kheta ohne größeres Problem. Allerdings, nach dem zweiten Sturz wenige Minuten danach, nahm er die Skates an die langen Arme und machte sich erst einmal auf zu einem Dauerlauf: 30 Kilometer bis Chulo. Dass er im oberen Streckenabschnitt die Skates nicht einsetzen konnte, lag nicht am Gerät. Das Geläuf war einfach alles andere, als für den Einsatz von Skates geschaffen. Das war von vorneherein nicht auszuschließen, aber trotzdem,  Martin Fluch wollte es probieren, denn der Start an der Wasserscheide von Kaspischem und Schwarzem Meer war ein Muss für ihn.

Start war um 6:30 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang, zur Mittagszeit hatte er Chulo erreicht. Kurze Pause. Dann ging es weiter, von da an auf den Boss-Skates, die Straße war asphaltiert, wenngleich immer wieder perforiert mit Schlaglöchern oder kurzen Schotter-Passagen. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen, wozu der für Mitteleuropäer gewöhnungsbedürftige Fahrstil der Kaukasier nicht unwesentlich beigetragen hat. Um 18:30 aber hatte er das Tagesziel erreicht, das Städtchen Kheta. Dazwischen gab es im Dörfchen Schuachewi noch eine Überraschung: Verwandte des Rektors der Euro-2000-Schule von Batumi hatten dort einen Empfang durch Schüler, Lehrer und Gemeindeverwaltung organisiert, inklusive Geschenken und kurzen Gesprächen. Abends dann eine weitere Überraschung: das Übernachtungsquartier hoch im Bergland des Adschari-Flusses und das in einem Familien-Weingut der Extraklasse. Abendessen und eine letzte Einweisung in die traditionelle Weinaufbereitung in Tonamphoren im Weinkeller der Familie, eine wahre Perle in einer nahezu paradiesischen Landschaft. Eine ausführliche Weinprobe war unumgänglich. Trotzdem am nächsten Tag: Start um 7:30 Uhr. Und dann ging es 45 Kilometer auf gutem Asphalt nach Batumi, meist bergab. Ankunft in der Schwarzmeer-Metropole: 14:30 Uhr.

Jetzt noch eine Woche in Batumi und Tbilissi mit vielen Terminen, die die Kaukasische Post als Medien-Dienstleister dieses Charity-Laufs natürlich begleiten wird. Wir werden in den nächsten Tagen immer wieder über die letzten Vorbereitungen berichten und dann am 18. Juni 2018 bei der endgültigen Verabschiedung in der Schule EURO-2000 dabei sein. Dann geht es über den Strand-Boulevard von Batumi in Richtung türkische Grenze, wo wir Martin Fluch dann auch aus Georgien verabschieden werden. Von da an ist er auf sich alleine gestellt, mehr als 4.000 Kilometer. Wir werden versuchen, ihn an dem einen oder anderen interessanten Punkt seines Laufs zu treffen. Und natürlich werden wir alles tun, um seinen Empfang in Deutschland, vor allem in Heidelberg und Eppelheim würdig zu gestalten. Nach dem Prolog, den ich intensiv begleitet habe, gibt es für mich keinen Zweifel: Wenn nicht völlig unglückliche Ereignisse eintreten, die nie auszuschließen sind, wird Martin Fluch sein Ziel erreichen. Und vermutlich sogar in der vorgesehenen Zeit von 90 Tagen. Er wird uns täglich in Wort und Bild berichten, wir werden diese Informationen über diese Webseite und Martins Blog immer weiter geben. Damit alle seine Freunde auf dem Laufenden sind.

Zwei Fotostrecken vom Prolog und ein Video-Clip sind in Vorbereitung und werden in den nächsten Tagen ins Netz gestellt. Dazu noch einige Berichte von den letzten Tagen in Georgien.

 

Noch eine Bitte:

Wir suchen noch Sponsoren für Martin Fluch und seinen Charity-Lauf zugunsten der Kinderkrebshilfe Georgien. Auch kleine Beiträge sind willkommen. 25 Prozent der eingehenden Beträge gehen direkt an die Kinderkrebshilfe Georgien, darüber hinaus alle Beträge, die über das geplante Budget hinaus eingehen.

Das Sponsorenkonto:

KaPost Kinderkrebshilfe Georgien

Sparkasse Kraichgau

IBAN: DE48 6635 0036 0018 2986 89

BIC: BRUSDE66XXX

 

 

 

Kategorien: Martin's Logbuch